Ruhrbrücke

Die neue Strombrücke hat ca. 5.200 Tonnen reines Stahlgewicht und ist inklusive der Vorlandbrücken 180 m lang. Sie ersetzt die alte Ruhrbrücke, die den Kaßlerfelder Kreisel mit dem Pontwert verbindet.

Die Ruhrbrücke wurde 1945 im Krieg gesprengt. Das nach dem Krieg errichtete Brückenbauwerk über die Ruhr war vorher Bestandteil der 1910 gebauten Hohenzollernbrücke in Köln und wurde als Ruhrbrücke 1949 in Duisburg weiterverwendet. 2016 wurde der Verkehr auf eine Spur pro Richtung reduziert, um die Sicherheit weiter gewährleisten zu können. Darüber hinaus wurde die Geschwindigkeit auf 30 km/h beschränkt. Das in die Jahre gekommene Bauwerk musste 2017 vor Neubau des OB-KarlLehr-Brückenzugs dringend saniert werden.

Diese dringende Maßnahme an der 110 Jahre alten Ruhrbrücke war erforderlich, um die Brücke bis zur Fertigstellung des Brückenneubaus für den Verkehr weiterhin nutzen zu können. Erneuert werden musste der nördliche Fahrbahnübergang zwischen Brücke und Straße, und das über die komplette Brückenbreite. Die Arbeiten wurden im Mehrschichtbetrieb auch an Wochenenden einschließlich der Sonntage durchgeführt.

Mit den Arbeiten des eigentlichen Neubaus der Ruhrbrücke wurde 2020 begonnen.

Für die Montage der Hafenkanal- und der Ruhrbrücke wurde vorab neben dem Kaßlerfelder Kreisel eine Vormontagefläche hergestellt, die 2021 fertiggestellt wurde.

Die Stahlbrückenteile wurden per Schiff angeliefert. Der Schiffstransport ist Bestandteil des innovativen Bauprozesses und macht den Transport durch Kolonnen von Lkws überflüssig.

Die Brückenteile sind auf der Vormontagefläche neben dem Verteilerkreis zu Brückenbauwerken montiert worden. Bei dem für die Brückenmontage notwendigen Stahl handelt es sich um europäischen Stahl, der ausschließlich in inländischen Werken sowie in Österreich montiert und verarbeitet wurde. Ingenieure der Wirtschaftsbetriebe hatten hierzu ebenfalls Zugang und führten Qualitätskontrollen durch. Die Ruhrbrücke inkl. Vorlandbrücken hat ca. 5.200 Tonnen reines Stahlgewicht.

Wenn der Zusammenbau der Überbauten beider Brücken auf der Vormontagefläche abgeschlossen ist, werden die Stahlskelette in ihre provisorische Umfahrungslage eingeschwommen. Erst dann werden weitere Arbeiten wie Asphaltierung, Verlegung der Straßenbahngleise, Anbringung der Geländer, Aufstellen der Straßenlaternen etc. fortgesetzt.

Im März 2022 wurden die demontierten Stütztürme der Hafenkanalbrücke sukzessive auf die Ruhrbrücke für die dortige Bogenmontage umgesetzt.

Mit der Stahllieferung per Schiff wurde im März 2021 begonnen. Am 21. März 2022 wurde das letzte Schiff mit den Vorlandbrücken für die Ruhrbrücke empfangen und abgeladen. Die Bogenelemente mit einem Gewicht von jeweils ca. 75 Tonnen wurden bereits mit der Brücke verschweißt. Die Vorlandbrücken werden nach dem Einschwimmen der Ruhrbrücke an Ort und Stelle angeschweißt. Insgesamt beträgt die Länge der Ruhrbrücke 180 m.

Nach Fertigstellung der Unterbauten (Pfeiler und Widerlager) und dem Verschweißen aller Brückenteile (Fahrbahnebene und Bögen) sowie dem Aufbringen des Korrosionsschutzes und dem Einbau der Seile werden die Brückenteile durch Einschwimmen parallel neben die „alten Brücken“ versetzt und eingelagert. Für die Ruhrbrücke werden aufgrund der Länge noch zwei zusätzliche Pfeiler an den Ufern der Ruhr hergestellt.

Spätestens zum Jahreswechsel 2023/2024 soll der Verkehr über diese parallele „Umgehung“ fließen, damit die alten Brückenbauwerke außer Betrieb genommen und zurückgebaut werden können. Nach dem Rückbau der alten Brücken sowie dem Neubau der Pfeiler und Widerlager ist das Verschieben der neuen Brücken in die Lage der jetzigen Brücken für 2025 vorgesehen.

Damit auch die Entwässerung der Brücken optimal funktioniert, wurden zusätzlich neue Regenauffangbecken in 2021 hergestellt.