Hafenkanalbrücke

Die neue Brücke hat ca. 3.650 Tonnen reines Stahlgewicht und ist 125 m lang. Sie ersetzt die alte Hafenkanalbrücke, die den Pontwert mit der Mercatorinsel verbindet.

Bei der maroden Hafenkanalbrücke wurde 2016 der Verkehr auf eine Spur pro Richtung reduziert, um die Sicherheit weiter zu gewährleisten. Darüber hinaus wurde die Geschwindigkeit auf 30 km/h beschränkt. Ein Neubau der in die Jahre gekommenen Brücke war unabdingbar.

Mit den Arbeiten des Neubaus der Hafenkanalbrücke wurde 2020 begonnen.

Für die Montage der Hafenkanal- und der Ruhrbrücke wurde vorab neben dem Kaßlerfelder Kreisel eine Vormontagefläche hergestellt, sodass im März 2021 die ersten Brückenstahlteile in Empfang genommen werden konnten.

Die Stahlbrückenteile wurden per Schiff angeliefert. Der Schiffstransport ist Bestandteil des innovativen Bauprozesses und macht den Transport durch Kolonnen von Lkws über zahlreiche nicht befahrbare Stadt- und Autobahnbrücken überflüssig.

Die Brückenteile sind auf der Vormontagefläche neben dem Verteilerkreis zu Brückenbauwerken montiert worden. Bei dem für die Brückenmontage notwendigen Stahl handelt es sich um europäischen Stahl, der ausschließlich in inländischen Werken montiert und verarbeitet wurde. Ingenieure der Wirtschaftsbetriebe hatten hierzu ebenfalls Zugang und führten Qualitätskontrollen durch. Die Hafenkanalbrücke hat ca. 3.650 Tonnen reines Stahlgewicht.

Im März 2022 waren die Brückenbögen der Hafenkanalbrücke vollständig montiert und verschweißt. Die Stütztürme, die für die Montage der Bögen notwendig sind, wurden zurückgebaut, um anschließend den Korrosionsschutz und die Deckbeschichtung aufbringen zu können. Im Nachgang wurden die Verbindungselemente zwischen den Bögen und der Brücke, die sogenannten Seile, eingebaut. Die demontierten Stütztürme wurden sukzessive auf die Ruhrbrücke für die dortige Bogenmontage umgesetzt.

Parallel dazu erfolgte sukzessive die Herstellung der Widerlager für den vorübergehenden Standort der Hafenkanalbrücke. Die Hafenkanalbrücke wird ausschließlich auf Widerlager gesetzt. Sie ist 125 m lang. Nach Fertigstellung der Unterbauten (Widerlager) und der Montage der Brücke wird diese durch Einschwimmen parallel neben die „alten Brücken“ versetzt und eingelagert. Die Gründungen (also die Fundamente) der Widerlager sind größtenteils fertiggestellt. Wenn der Zusammenbau der Überbauten beider Brücken auf der Vormontagefläche abgeschlossen ist, werden die Stahlskelette in ihre provisorische Umfahrungslage eingeschwommen. Erst dann werden weitere Arbeiten wie Asphaltierung, Verlegung der Straßenbahngleise, Anbringung der Geländer, Aufstellen der Straßenlaternen etc. fortgesetzt. Spätestens Ende 2023 soll der Verkehr über diese parallele „Umgehung“, damit die alten Brückenbauwerke außer Betrieb genommen werden können. Nach Abriss der alten Brücken und Neubau der Widerlager ist für 2025 das Verschieben der neuen Brücken in die Lage der jetzigen Brücken vorgesehen.

Damit auch die Entwässerung der Brücken optimal funktioniert, wurden zusätzlich in 2021 neue Regenauffangbecken hergestellt.